„Der König ist tot, es lebe der König“
lautet die Heroldsformel, mit der in Frankreich (letztmalig 1824) der Tod des alten Königs bekannt gegeben und gleichzeitig der neue ausgerufen wurde. Betont wurden damit die Kontinuität der französischen Erbmonarchie und die rechtliche Tatsache, dass beim Tod des Königs die Krone sofort in den Besitz des Nachfolgers übergeht. (Quelle: Wikipedia)
Das ist, und darauf möchte ich ausdrücklich hinweisen, für unsere Gartenanlage natürlich nur symbolisch gemeint!!!
Allerdings – was die Kontinuität angeht – ist diese schon als realistisch für unsere Gartenanlage zu betrachten, wenn man sich die vielen „Kürbiskönige“ seit Bestehen unserer Gartenanlage vor Augen führt.
Von daher stelle ich auch in diesem Jahr, vor dem Hintergrund eines wiederum noch nie dagewesenen Ergebnisses, was die Masse des Sieger-Kürbisses angeht, den absoluten Höhepunkt der 8. Kürbismeisterschaft in den Vordergrund dieser Nachbetrachtung.
So sehen Sieger aus!
Damit wurde das Ergebnis des Vorjahres noch um mehrere Kilogramm getoppt!
Herzlichen Glückwunsch!
Zurück zum Anfang des Geschehens vom 04.10.2014.
Dieser Tag war ein Herbsttag, der goldener nicht hätte sein können, als ab 10:00 Uhr, bei herrlichstem Sonnenschein und gefühlten 25°C, die ersten Gartenfreunde kamen, um ihre, während der Saison gezüchteten Prachtexemplare, zur Schau zu stellen. Bis 12:00 Uhr währte dieses Treiben, mit dem Ergebnis, dass sich am peripheren südlichen Halbkreis des Festplatzes, die auf der eigenen Scholle gezüchteten Früchte farbenfroh, in Größe und Gewicht sowie in einer Kreativität, die zum wahren „Augenschmaus“ einluden, aneinanderreihten.
Partiell war noch während des gesamten Zeitfensters ein reges Treiben zu konstatieren, wenn einzelne Arrangements hier und dort noch etwas drapiert wurden.
Das hier zustande gebrachte Gesamt-Ensemble konnte sich einmal mehr sehen lassen und entwickelte sich mit seiner Fertigstellung zum absoluten „Schaumagneten“ aller Festgäste, welche über den gesamten Verlauf des Festes wieder sehr zahlreich erschienen waren.
Es war dann, wie bereits ein Jahr zuvor, kurz nach „high noon“, also 12 Uhr mittags, als ein Grillfahrzeug den Hauptweg bis zur Wendeschleife fuhr, um den gemäß der Ankündigung ausgeschriebenen Mittagstisch einzuleiten.
Es war ein Fahrzeug mit integrierter Grilleinrichtung, das riesige „Grillhaxen“, knusprige „Brathendln“ und frische Eier im Karton mit sich führte und diese – mit einiger Verzögerung – allen Gartenfreunden und Besuchern anbot. Leider stagnierte bereits nach kurzer Zeit der Verkauf von Grillhaxen, sodass all seine Interessenten zunächst den Brathendln-Konsumenten den Vortritt einräumen mussten. Nach etwa 20 Minuten war das allerdings bereits wieder Geschichte, sodass der Verkauf wieder seinen ersehnten Verlauf nahm.
Ob es das lange Warten auf die heißen, lecker anzuschauenden Haxen war, ob der Haxen-Verkäufer die falschen Teller ausgewählt hatte, oder ob es doch nur etwas ungeschickt war, bleibt hier offen. Jedenfalls war zu beobachten, dass einem Gartenfreund beim Abtransport seiner gekauften Haxen und Hendln die „heiße Brühe“ von den Tellern über die Brust lief. Aua, Schmerz lass nach!
Ein weiteres Mal ist es den Verantwortlichen mit seinen vielen fleißigen Helfern gelungen, sowohl den Festplatz als auch das gesamte Ambiente ringsumher in ein wahres „Oktoberfest-Flair“ zu verwandeln. Einen deutlichen Hinweis darauf ließen auch all jene Festgäste erkennen, die in mehr oder weniger auffallender Trachtenmode erschienen waren. Somit war der Grundstein für das am späten Abend stattfindende Trachten-Casting gelegt.
Die Bewertung der abgegebenen Früchte verlief lautlos, die dafür eingesetzte Jury machte einen guten Job. Nur das Wiegen der beiden größten Kürbisse ließen die Spannung und natürlich auch das allgemeine Interesse deutlich anschwellen. Vor dem Hintergrund der augenscheinlich zu erwartenden „Kilos“, die wiederum die vereinseigene Waage überfordert hätte, war Oliver Langheim alias „Kürbis-Olli“ mit einem Team und einem für derartige Massen geeigneten Gestell einschließlich einer leistungsstarken Waage und dem dazugehörigen Equipment auf Inselblick erschienen, um den Sieger in der Königsklasse „schwerster Kürbis“ zu ermitteln.
Letztlich waren es bei einer Masse von jeweils mehr als 150 Kg nur wenige Kilogramm, die den Unterschied ausmachten und den Sieger zum König krönten.
Um 15:00 Uhr eröffnete das Kaffee- und Kuchenbuffet, welches einmal mehr eine große Auswahl an selbstgebackenen Torten und Kuchen zum Inhalt hatte.
Das wiederum sehr gut organisierte und mit viel Leidenschaft durchgeführtes Kinderfest, mit seinen Disziplinen Malen, Basteln, Schminken, Glücksrad drehen, Eierlaufen sowie Stiefelweitwurf, nahm zeitgleich seinen Verlauf und mündete nach dem Puppentheater mit dem Titel: “Hexenblasen- oder Großmutters Geburtstag“ in einen gegen 18:00 Uhr stattfindenden Lampion-Umzug. Dabei wurden die Teilnehmerzahlen
des vergangenen Jahres nochmals deutlich überschritten. Kurz um, es war ein besonderes Event für Groß und Klein.
Gegen 17:00 Uhr dann endlich war es an der Zeit, als der Vorstandsvorsitzende alle Festteilnehmer begrüßte und die Auswertung der 8. Kürbismeisterschaft ankündigte. Vor diesem, von vielen, vielen Festteilnehmern erwartet und mit Spannung verfolgten Ereignisses, wurden zunächst noch einige Gartenmitglieder für Ihre 15 und 25-jährige Mitgliedschaft mit einer Urkunde und Anstecknadel geehrt.
Die Stimmung auf dem Festplatz erreicht einen ersten Höhepunkt, als die Sieger und Platzierten dann bekanntgegeben und entsprechen geehrt wurden. An dieser Ehrung nahm auch der Vorsitzende des Sprecherrates, Herr Dr. Wolfgang Sieber, teil, um die Ehrungen mit den vom Sprecherrat ausgelobten Prämien für die fünf schwersten Kürbisse vorzunehmen.
Auf den Sieger in der Königsklasse, „schwerster Kürbis“, wurde ja bereits zum Beginn dieser Nachbetrachtung Bezug genommen. (Eine umfangreichere Darlegung erfolgt dann detaillierter in der Fortschreibung der Garten-Chronik)
Nach der Bekanntgabe und Ehrung der Wettbewerbs-Protagonisten wurde mit einem musikalischen Auftakt der Festabend auf Inselblick eingeläutet. Die Getränkestände, der Bratwurst- und Steak-Grill wurden zunehmend belagert, die Zelte füllten sich mehr und mehr und die Stimmung stieg – nicht zuletzt infolge der Arbeit des DJs – stetig an.
Von den geladenen Gästen waren neben dem bereits erwähnten Sprecherrat, Vertreter der Zeitung, Märkische Allgemeine, dem Heimatverein Niederlehme e. V. sowie der Brandenburgische Kürbiskönig aus vergangenen Zeiten, Oliver Langheim, alias Kürbisolli, anwesend.
Nicht zuletzt wegen des bisherigen sehr guten Zusammenwirkens der Gartenkolonie Inselblick e. V. und dem Niederlehmer Heimatverein wurden Freundschaftsgeschenke ausgetauscht. So überreichte der Vorsitzenden der Gartenanlage ein Banner mit dem Gründungsdatum des Niederlehmer Heimatvereins.
Der Losverkauf für die Tombola mit sehr ansprechenden Preisen war so stark umlagert, dass die Lose nicht nur schnell an den Mann/Frau gebracht waren, sondern erweckte auch den Anschein, dass der Bedarf an Losen noch höher war. Jedenfalls bedurfte es in diesem Jahr keiner größeren Animation, um den Vertrieb anzukurbeln.
Angesichts der vielen Preise generierte die Gewinnausschüttung dann auch viele froh dreinblickende Festteilnehmer, die mit Freude und Stolz ihre Gewinne präsentierten.
Das Fest hatte zwischenzeitlich „volle Fahrt“ aufgenommen, die Tanzfläche war zumeist nie leer, als der DJ alle Festteilnehmer auf den Platz bat, um ein schon zur Tradition gewordenes Ereignis mitzuerleben.
Mit den ersten Klängen der einsetzenden Walzermusik erhellte sich der Himmel über Inselblick durch ein farbenfrohes, mit abwechselnden Gebilden versehenes Feuerwerk.
Vor diesem Ereignis fand allerdings noch das Trachten-Casting statt, das in diesem Jahr – anders als im vergangenen Jahr – durch Festteilnehmer-Voting Sieger und Platzierte kürte.
Die festliche Stimmung und das Treiben auf dem Festplatz ebbten erst deutlich nach Mitternacht ab, ein schönes Erlebnis für Groß und Klein neigte sich dem Ende und ein neuer Tag begann.
D. Schulz
(Vereinschronist)