Erntedankfest 2012

„Nur die Harten kommen in den Garten“

Umgangssprachlich bezieht sich das vorstehende Zitat darauf, dass nur die abgehärteten und widerstandsfähigen Pflanzen ins Freie gesetzt werden.

Eine etwas andere Bedeutung hätte man diesem „Ausspruch“ am 06.10.2012, also an dem Tag, an dem auf unserer Gartenkolonie Inselblick e.V. mit dem 25. Bestehen sowie dem Erntedankfest mit seiner 6. Kürbismeisterschaft gleich zwei Festivitäten begangen wurden, zuerkennen können, wenn man die zeitweilig vorherrschenden Witterungserscheinungen in die Betrachtung mit einbezieht.

Die Wetterprognosen für diesen Festtag wurden zumindest zeitweilig in seiner Realität noch übertroffen, sodass man mit „Fug und Recht“ den anwesenden zahlreichen Gartenmitgliedern und ihren Gästen das Prädikat „Nur die Harten kommen in den Garten“ verleihen konnte.

Insofern war zu konstatieren, dass alle Festteilnehmer sich – vom Wetter unbeeindruckt – ihrer Freude und ihrem Spaß hingaben und das Fest in seiner Gesamtheit einmal mehr zum Erfolg werden ließen.

Ohne nennenswerte Verzögerung begann das Fest mit der Abgabe der Früchte, um in den 4 Rubriken, „schwerster Kürbis“, schwerste Zucchini“, „kreativste Idee“ und „ „ausgefallenste Sorte“ seinen Sieger mittels Jury-Entscheid zu ermitteln.

Nach der offiziellen Eröffnung des Festes durch den Vorsitzenden der Gartenkolonie wurde die erste Runde zur Ermittlung des diesjährigen „Skatmeisters“ eingeläutet.

Zwischenzeitlich loderten bereits die Feuerstellen für die Fertigstellung des Mittagessens, das traditionsgemäß aus einem leckeren Eisbein mit Sauerkraut, Rostbratwürsten und „Waltrauds Wundertopf“ bestand. Dabei darf nicht im Verborgenen bleiben, dass alle vorgenannten Speisen als
besonders „kulinarisch“ zu bewerten waren.

Die zweite Skatrunde nahm in der weiteren Folge ihren Verlauf und fast zeitgleich begann das zuvor von der Gartenfreundin, Heike Radtke und einigen fleißigen Helfern vorbereitete Kinderfest, in einem gut von den äußeren Witterungsverhältnissen abgeschirmten „Mal- und Bastelzelt“. Somit weinte zwar zeitweilig der Himmel über „Inselblick“, dafür lachten aber auch viele Kinderherzen. Der Höhepunkt für die kleinen Besucher des Festes war dann das Puppentheater mit dem Titel: „ Der Räuber kommt zum Kinderfest“. Der mit dem Einsetzen der Dunkelheit durchgeführte „Lampionumzug“, der im Übrigen trockenen Hauptes, aber nicht immer trockenen Fußes stattfand, bildete dann den Abschluss der Kinderveranstaltung.

Anders verhielt es sich zwei Stunden zuvor, als sich mit Beginn der Preisverleihung für die Leistungsträger der 6. Kürbismeisterschaft, der Skatmeisterschaft sowie der Ehrung der Gartenfreunde, die vor 25 Jahren mit der „Urbarmachung“ von“ Inselblick“ den Grundstein legten, sich die „Schleusentore“ des Himmels öffneten, die zudem noch von heftigen „Sturmböen“ begleitet wurden und die Veranstaltung für ca. 25 Minuten stagnieren ließ. Was allerdings nicht hieß, dass nunmehr alle Festbesucher in Untätigkeit und Missstimmung verharrten. Nein, alle Besucher nahmen es „sportlich locker“ und ein großer Teil derer betätigte dann auch mit Hingabe als „Rettungsanker“ und verhinderte somit wirkungsvoll das „Abheben“ der Zeltunterstände.

Minuten später war dann der ganze „Spuk“ vorbei und es war sogar zu erkennen, wie einige Sonnenstrahlen versuchten die üppig angeschwollene Wolkendecke zu durchbrechen, sodass der Akt der Preisverleihung seinen Verlauf nehmen konnte. Eigens dazu schlüpften zwei junge Frauen in ein
Kürbiskostüm und assistierten nicht nur dem Vorsitzenden, der die Ehrungen vornahm, sondern flankierten auch die Sieger und Geehrten, begleitet vom stimmungsvollen Applaus aller Besucher.

Man könnte meinen, dass das Wetter durch die mit viel Freude, Spaß und Herzlichkeit vorgenommenen Ehrungen und Auszeichnungen beeindruckt war. Mindesten war es seit der Ehrung und Preisverleihung trocken auf dem Festplatz, wenn man von einigen Bodenaufweichungen und Pfützen einmal absieht.

Stellvertretend für alle Wettbewerbe sei noch erwähnt, dass in der Rubrik des „schwersten Kürbisses“ ein Exemplar mit einem Gewicht von 46,2 Kilogramm zum Sieger gekürt wurde.

Vor dem Hintergrund der Besonderheit der diesjährigen Veranstaltung wurde das Fest auch von einigen geladenen Gästen begleitet, so konnten u.a. Vertreter der „Märkischen Zeitung“, des „Heimatvereins Niederlehme“ und Oliver Langheim („Kürbis-Olli“) aus Fürstenwalde begrüßt werden. Letzterer ist Kürbis-Landesmeister Berlin-Brandenburg und Rekordhalter mit einem rund 400 Kilogramm großen Exemplar.

Da ist also auf „Inselblick“ in Sachen „Riesenkürbis“ noch viel zu tun! Vielleicht gelingt ja der große Wurf im nächsten Jahr aus dem besonderen Kern, der von „Kürbis-Olli“ an die ersten drei Platzierten übergegeben wurde.

Es folgte der musikalische Auftakt durch die „Fritzen“ und die Öffnung der Grill- und Getränkestände.

Nach der Gewinnausschüttung der Tombola mit seinen sehr wertigen Preisen insgesamt und seinem Hauptpreis, einem „Waschvollautomaten“, gewonnen von den Pächtern der Parzelle 54, spielte die Band „Die Ossis“ zum Tanz auf. Dabei war aus der fast permanent gut gefüllten Tanzfläche unschwer zu erkennen, dass die Band mit ihrem Repertoire von „Silly“, „City“, „Karat“, „Puhdys“ u. v. a. den Tanz- Nerv der allermeisten Festteilnehmer traf. Mittels Laserstrahlen wurde zudem noch mehrfach eine 25 in leuchtendem Grün in die in nächtliches Schwarz gehüllten Baumgruppen projiziert und unterstrichen nochmals die Bedeutung des 25. Bestehens der Gartenanlage „Inselblick e.V.“.

Ein mehrminütiges Feuerwerk verkündete dann in den späten Nachtstunden das nahende Ende eines erfolgreich organisierten und durchgeführten Festes, welches sicherlich nicht nur wegen seinen nicht gerade günstig zu nennenden Witterungserscheinungen bei vielen Besuchern bleibende Erinnerungen generiert hat.

D. Schulz
(Vereinschronist)

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